Workshop / Wartung / Justage / Binokular-Ansatz 1 / 2 / 3 / 4

 

Nachdem  ich nun viele Jahre mit einem Großfeld-Binokuaransatz von Zeiss beobachte, musste ich leider feststellen, dass sich die werkseitige Justage verändert hatte. Bei Okularbrennweiten unter 15mm wurden alle Objekte doppelt abgebildet. Mit Verringerung der Okularbrennweite verstärkte sich der Effekt. Nach einiger Zeit wurde das Problem so groß, dass eine entspannte Beobachtung nicht mehr möglich war. Mir blieb also nichts anderes übrig als den Binokularansatz neu zu justieren.

Zunächst möchte ich kurz die Funktionsweise eines Binos erklären. Vom Teleskop werden die eingefangenen Lichtstrahlen in einem Brennpunkt vereint. Das dort entstehende Bild kann mit einem Okular betrachtet werden. Will man mit zwei Augen beobachten, braucht man auch zwei Brennpunkte und logischerweise auch zwei Okulare. Um dies zu erreichen, wird zunächst ein sogenannter Strahlenteiler eingesetzt. Wie der Name schon sagt, teilt dieses optische Element den vom Teleskop  (links) kommenden Lichtstrahl auf.

 

Da die austretenden Lichtstrahlen einen Winkel von 90° bilden, nützt dieses Teil alleine nicht viel. Mit Hilfe von zwei weiteren Prismen werden diese so umgelenkt, das sie parallel zueinander verlaufen. Der Abstand muss exakt unserem Augenabstand entsprechen. Da die Abstände von Person zu Person unterschiedlich sind, haben alle Binos einen begrenzten Verstellbereich.