Abschließend müssen die zwei
Okularsteckhülsen so justiert werden, dass die optische Achse
vom Okular mit der Achse des Binos übereinstimmt.
Sind diese Vorgaben alle erfüllt, dann ist der Bino
exakt justiert und man kann einen vollkommen entspannten
Seheindruck genießen. Leider war dies bei fast allen Binos, die
ich bis jetzt überprüft habe, nicht der Fall.
Nun möchte
ich beschreiben, wie mein Bino neu justiert wurde. Sollte
jemand keinerlei Erfahrung mit optischen Geräten haben, rate
ich einen autorisierten Händler oder eine Fachfirma anzusprechen.
Für irgendwelche Schäden, die beim Öffnen und Neu justieren
eines Binos entstehen können, übernehme ich keine Gewähr.
Es gibt ein
Problem. Wie kann man vier
Elemente ( Zwei Steckhülsen, zwei Prismen) auf einen
gemeinsamen Mittelpunkt zentrieren? Man
benötigt hierfür zwei Okulare gleicher Brennweite (15mm oder
kürzer), eine schwarze Filmdose mit einem kleinen Loch in
der Bodenmitte und ein weißes Blatt Papier. Die Justage kann
ohne Teleskop am Schreibtisch durchgeführt werden. Zunächst
werden die Okulare in die Bino-Steckhülsen eingesetzt.
Teleskopseitig wird die Filmdose mit dem Loch nach außen im
Bino befestigt. Nun richtet man die Okulare mit ca. 10cm
Abstand auf das weiße Papier und blickt durch die Filmdose.
Es werden die ausgeleuchteten Okulargesichtsfelder sichtbar.
Bei exakt justiertem Bino ist nur ein kreisrundes
Gesichtsfeld zu erkennen.
Sieht man jedoch zwei, leicht versetzte Felder, liegt
ein Justierfehler vor. Verändert man nun den Augenabstand
vom Bino (Bei Zeiss mit einer Brücke wie beim Feldstecher)
wird sich auch der Versatz der Gesichtsfelder ändern. Dabei
sollte man am besten die rechte Hälfte des Binos mit einer
Klemmvorrichtung fixieren und nur den linken Teil bewegen.
So lassen sich die verschiedenen Justierfehler besser
zuordnen.