Workshop / Wartung / Justage / Binokular-Ansatz 1 / 2 / 3 / 4

 

Abschließend müssen die zwei Okularsteckhülsen so justiert werden, dass die optische Achse vom Okular mit der Achse des Binos übereinstimmt.  Sind diese Vorgaben alle erfüllt, dann ist der Bino exakt justiert und man kann einen vollkommen entspannten Seheindruck genießen. Leider war dies bei fast allen Binos, die ich bis jetzt überprüft habe, nicht der Fall.

Nun möchte ich beschreiben, wie mein Bino neu justiert wurde. Sollte jemand keinerlei Erfahrung mit optischen Geräten haben, rate ich einen autorisierten Händler oder eine Fachfirma anzusprechen. Für irgendwelche Schäden, die beim Öffnen und Neu justieren eines Binos entstehen können, übernehme ich keine Gewähr.

Es gibt ein Problem. Wie kann man vier Elemente ( Zwei Steckhülsen, zwei Prismen) auf einen gemeinsamen Mittelpunkt zentrieren?  Man benötigt hierfür zwei Okulare gleicher Brennweite (15mm oder kürzer), eine schwarze Filmdose mit einem kleinen Loch in der Bodenmitte und ein weißes Blatt Papier. Die Justage kann ohne Teleskop am Schreibtisch durchgeführt werden. Zunächst werden die Okulare in die Bino-Steckhülsen eingesetzt. Teleskopseitig wird die Filmdose mit dem Loch nach außen im Bino befestigt. Nun richtet man die Okulare mit ca. 10cm Abstand auf das weiße Papier und blickt durch die Filmdose. Es werden die ausgeleuchteten Okulargesichtsfelder sichtbar. Bei exakt justiertem Bino ist nur ein kreisrundes Gesichtsfeld zu erkennen.
 

Sieht man jedoch zwei, leicht versetzte Felder, liegt ein Justierfehler vor. Verändert man nun den Augenabstand vom Bino (Bei Zeiss mit einer Brücke wie beim Feldstecher) wird sich auch der Versatz der Gesichtsfelder ändern. Dabei sollte man am besten die rechte Hälfte des Binos mit einer Klemmvorrichtung fixieren und nur den linken Teil bewegen. So lassen sich die verschiedenen Justierfehler besser zuordnen.